Lebensgeschichte

 
GÜNTER STECKKÖNIG
 
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Jahrgang 1936,lebt mit Ehefrau Ellen (seit 1965 verheiratet,
2 erwachsene Töchter) in Vaihingen/Enz. 
 
Günter Steckkönig verstand die Welt nicht mehr, als ihn sein damaliger Boss Ferdinand Piech nach einem gewonnenen Rennen anknurrte:
 
„Gute Rennfahrer kann ich überall kaufen, gute Techniker nicht. Sie sollten sich mehr um ihren Job kümmern.“
                                                                                               Steckkönig 1973
 
Tatsächlich sah es der Porsche-Chef nie gerne, wenn seine Techniker nebenbei Rennen fuhren. „Das betraf mich genauso wie Herbert Linge“, erinnert sich der ehemalige Fahrwerks- und Reifenspezialist aus dem Weissacher Fahrversuch. „Statt Gratulationen gab´s regelmäßig was auf den Deckel.
 
Dabei machte Steckkönig aus der Not eine Tugend und fuhr immer dann bei anderen
mit, wenn´s nichts kostete. Eigene Mittel hatte der ebenso schnelle wie talentierte
Techniker nicht anzubieten –seine Mitgift war sein technisches Wissen. So gab es kaum ein Porsche-Modell, das der Schwabe nicht im Renntempo bewegt hatte –und wenn es nur auf der Teststrecke in Weissach war.
 
 
 
Zwischen 1963 und 1988 startete er bei nahezu allen
Klassikern: Le Mans, Daytona, Sebring, Targa Florio. 
 
Sein Lieblingsauto war der Porsche 908/3. Die   erfolgreiche Karriere endete erst, als ohne Geld selbst bei den Kundenteams nichts mehr ging.
 
 
 
 84-h-Ring-Marathon 1970: Porsche-
 914-Dreifachsieg mit Steckkönig (2)
 
Noch dicker kam es 1992, als es Porsche wirtschaftlich nicht gut ging. Zusammen mit 70 Kollegen musste sich Steckkönig nach 35 Porsche-Jahren notgedrungen in den Vorruhestand verabschieden. „Das war der traurigste Moment in meinem Porsche-Leben, als wir letztmals durchs Werkstor gingen.“
Die freie Zeit wurde rasch mit neuen Aktivitäten belegt. Er fand Gefallen am Segelfliegen (Ultraleicht-Motorsegler), intensivierte sein Fitnessprogramm (Rennrad, Mountainbike) und frönte seiner Leidenschaft für Jazz, indem er alle erreichbaren Konzerte besucht. Außerdem ist er noch immer ein gefragter Instruktor bei Fahrsicherheitslehrgängen, wo er sein Wissen als Fahrer und Techniker an die Porschekunden weitergibt.
 
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Stolz berichtet Steckkönig von seinem neusten Hobby:
„Statt Powerslide im Auto mach´ ich jetzt Powerwalking
mit meiner Frau. Das ist Competition und hält fit.“
 
Targa Florio 1973, G.Steckkönig
Porsche 911 Carrera RSR