Mit einem Sieg begann am 22. April 1951 die motorsportliche Laufbahn von Paul Ernst Strähle auf einem fünf Jahre alten VW. Beifahrer war sein Vater. Das Auto, bekannt als "Dapferle", startete später als Sportwagen mit einem Porsche-Motor. Es begleitete ihn zu seinen ersten großen nationalen und internationalen Erfolgen. Danach war der Name Paul Ernst Strähle, auf Porsche, im In- und Ausland ein Begriff.
Als Allroundfahrer war er bei den großen internationalen Langstreckenrennen und Rallyes genauso gefürchtet wie auf Rundstrecken und am Berg. Bei der legendären Mille Miglia, dem 1600 km langen Straßenrennen in Italien, siegte Strähle dreimal in seiner Klasse genauso wie auf dem sizilianischen Gebirgskurs, der klassischen Targa Florio. Fünfmal gewann er beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring.
Außer diesen großen Erfolgen bei den Läufen zur Markenweltmeisterschaft fuhr er mit seinem Porsche Spyder auf der Steilwandstrecke in Monza Rekorde mit Richard von Frankenberg und Herbert Linge. Er siegte auf der Solitude, am Schauinsland und Mendelpass, bei der Deutschland-Rallye, der Tour de Belgique, der Österreichischen Alpenfahrt und beim 12-Stunden-Rennen in Dakar.
Im Gesamtklassement gewann der Schorndorfer die schwerste Rallye Europas, Lüttich - Rom - Lüttich, die Rallye der 10.000 Kurven auf Korsika, zweimal die Adria Rallye in Jugoslawien und das 10-Stunden-Nachtrennen von Messina; um nur einige seiner vielen Erfolge auf den Strecken Europas, den USA und Afrikas zu nennen. Er war auch als Porsche-Werksfahrer im Einsatz.
1955 wurde Paul Ernst Strähle Deutscher Automobilmeister, 1956 Vize Rallye-Europameister und 1958 Deutscher Rallyemeister. Die Automobilsportler der Bundesrepublik wählten ihn 1960 zu ihrem Fahrervertreter in die Oberste Nationale Sportkommission für den Automobilsport in Deutschland. Als Träger der höchsten Auszeichnungen des deutschen Motorsports, den Goldenen ADAC- und AvD-Sportabzeichen mit Brillanten, beendete Paul Ernst Strähle 1963 aus geschäftlichen Gründen seine aktive Laufbahn ohne nennenswerte Unfälle.
1966 gründete er sein Team "Strähle Autosport" und setzte Porsche-Rennwagen auf den internationalen Strecken mit den Fahrern Herbert Linge, Günter Steckkönig, Roland Bauer, Dieter Schmid, Giulio Pucci, Willi Kauhsen, von Hohenzollern und anderen bekannten Fahrern ein. Diese Fahrer errangen für "Strähle Autosport" bei Läufen um die Deutsche und die Europa-Bergmeisterschaft sowie um die Markenweltmeisterschaft insgesamt 31 erste, 28 zweite und 23 dritte Plätze, unter anderem bei der Targa Florio, den 1.000-km-Rennen auf dem Nürburg- und Österreichring.
Die Meisterschaft des Porsche 944 Turbo Cup gewann „Strähle Autosport“ 1986 mit Joachim Winkelhock, 1988 und 1989 mit Roland Asch, der 1991 auch im Carrera Cup siegte. Im Team „Strähle Autosport“ fuhren auch Bernd Mayländer, Olaf Mantey, Rüdiger Schmitt, Nicolas Leutwiler, Andy Bovensiepen und andere erfolgreich.
1977 nahm Paul Ernst Strähle mit seinem berühmten und heute 53 Jahre alten Porsche Carrera "WN - V 2" zum ersten Mal an einer Automobilsport-Veranstaltung für historische Fahrzeuge teil und gewann den Oldtimer-Grand-Prix auf dem Salzburgring im Gesamtklassement. Seither beteiligte er sich erfolgreich an internationalen Oldtimerrennen und -rallyes. Er gewann das Gesamtklassement der Ennstal Classic 1995 und der Kitzbüheler Alpenrallye 2000 sowie viele Klassensiege und gute Platzierungen bei bedeutenden Oldtimer-Veranstaltungen im In- und Ausland, wie Targa Florio, Mille Miglia, Coppa Italia, Silvretta Classic u. dem Bergrennen Caprino-Spiazi.
Nachfolgend einige Fotos von seiner Teilnahme an unseren ersten beiden Veranstaltungen.