Planung und Vorbereitung:
Ab Herbst 2008 startete dann die konkrete Planung für die Neuauflage der Tiefenbronn Classic. Nachdem der Termin auf den 21.6.2009 festgelegt wurde, konnte die Strecke mühevoll ausgearbeitet werden.
Ab Januar 2009 war die Ausschreibungen verfügbar und wurde verteilt. Insbesondere nach dem Messeauftritt auf der Retro-Classics in Stuttgart kamen die Nennungen in großer Zahl, sodass bereits Anfang Mai -2 Wochen vor Nennschluss- das Starterfeld voll war. Viele Interessierte mussten daher leider abgelehnt werden. Die Besitzer von 198 historischen Autos und 17 Motorräder hatten sich entschieden, die ausgeschriebene touristische Ausfahrt im Juni zu fahren.
In der Zwischenzeit wurde in Teams an den Bereichen Start und Ziel, Strecke und am Programmheft und der darin enthaltenen Werbung gearbeitet. Etwa 20 Personen waren in diese Vorbereitungen ständig involviert.
Dann kam der Termin immer näher; das Programmheft lag vor, die Schilder für die Wertungs-prüfungen, Durchfahrtskontrollen und Streckenbeschilderungen waren vorbereitet. Die Startunterlagen waren für jeden Teilnehmer gerichtet. Alles war gut vorbereitet, aber es gab noch einen großen Unsicherheitsfaktor: Das Wetter! Die Wetterprognosen für Sonntag, den 21.6.2009 war nicht gerade gut. Je näher es an den Termin ging, desto schlechter waren die Aussichten. Aber alles Zedern half nichts, wir mussten es nehmen wie es kommen sollte.
Samstag 20.6.2009:
Die Ausgabe der Startunterlagen fand bereits am Samstag, den 20.6.2009, nachmittags ab 16.00Uhr bei unserem Unterstützer „Auto-Nostalgie“ im Gewerbegebiet von Tiefenbronn statt. Ein erstes Lächeln konnte den Teilnehmern bereits entlockt werden, als die Fahrtunterlagen in einem roten Rucksack von adrett gekleideten Damen übergeben wurde. Der Rucksack, eine Spende unseres Hauptsponsors „WÜNSCH AG“ enthielt neben den üblichen Dokumenten auch die Gutscheine für das Frühstück am Sonntagmorgen bei den Gastronomen von Tiefenbronn. Eine kurze Erläuterung der darin enthaltenen Dokumente und die Übergabe der Startnummern zur Anbringung am Fahrzeug komplettierten den gelungenen Beginn der Veranstaltung. Als die Teilnehmer dann die Oldtimer-Halle verlassen hatten, konnten Sie von mehreren Herren bei der Anbringung der Startnummern an den Seitentüren und an der Front tatkräftig unterstützt werden. Dieser Service wurde von den Teilnehmern gerne in Anspruch genommen. Bereits am Samstagnachmittag wurden 170Teilnehmer mit ihren Unterlagen versorgt. Anschliessend nahmen einige Teilnehmer die Einladung an, in den Zielbereich nach Mühlhausen an der Würmtalhalle zum Musikverein Mühlhausen zu gehen und bei Blasmusik, Bier, Wein und kulinarischen Leckerbissen den Tag ausklingen zu lassen.
Bilder: "Ausgabe Fahrtunterlagen"
Sonntag, 21.6.2009:
7.00Uhr: Der Himmel ist grau, es nieselt immer wieder leicht. Die letzten 45 Teilnehmer fanden sich bei Auto-Nostalgie ein und wurden mit den notwendigen Unterlagen versorgt, bevor sie sich dann zur Aufstellung ihrer Schmuckstücke in die Ortsmitte von Tiefenbronn aufmachten. Die Feuerwehr Tiefenbronn übernahm die Verkehrsregelung in der Ortsmitte und schickte die Teilnehmer auf ihre ausgewiesenen Stellplätze, die sich fast durch den ganzen Ort verteilten. Der Ort kam an seine Grenzen. Jeder Platz war vom Startteam mit der Startnummer bezeichnet worden. Ab 8.00 Uhr ging es dann zum reichhaltigen Frühstück zu den Gastronomen von Tiefenbronn. Ob in unserem Club-Lokal Gasthaus Sonne oder der Ochsen Post oder dem Schwarzen Adler, der seine Gäste in der Gemmingenhalle versorgte. Auch unser Clubmitglied Albert Böss versorgte einige Teilnehmer in seinem Cafe Ambiente. Während sich die Teilnehmer vor der 135km langen Strecke noch stärkten, fanden sich die ersten Zuschauer im Ort ein und begutachteten die Raritäten der Automobil-Geschichte. Vom K.R.I.T. aus dem Jahre 1914 bis zum Youngtimer wie einem Porsche Speedster aus dem Jahre 1988 waren sehr viele Oldtimer aus den verschiedensten Epochen darunter. Jeder fand sicherlich ein Fahrzeug, zu dem er eine ganz besondere Beziehung hatte. Ob es das erste eigene Fahrzeug war, oder ein Auto aus einem Kinofilm oder, oder, oder…
Um 9.45Uhr fanden sich die Teilnehmer dann zur Fahrerbesprechung um die Startrampe in der Nähe des Rathauses ein. Fahrtleiter Dieter Röscheisen erläuterte das Reglement und stellt die zahlreichen Teilnehmer aus dem Rennsport vor. Allen voran seien hier die 80jährigen Paul Ernst Strähle und Herbert Linge erwähnt, die auf einem Porsche 356 Carrera starteten. Genau diese Besetzung fuhr dieses Originalfahrzeug bei der Mille Miglia 1954 und errang damals den Klassensieg. Auch unser Ehrenmitglied, der ehemalie Porsche-Rennfahrer Günter Steckkönig ist mit einem Porsche 914 am Start. Neben den Rennsport-Veteranen fand sich auch die junge Boxerin Kira Schnürer ein, die auf einem Triumph startete. Komplettiert wurde das Starterfeld noch durch die SPD-Bundestagsabge-ordnete Katja Mast in einem roten Alfa Spider und dem CDU-Abgeordneten Gunter Krichbaum, der in einer schwarzen Daimler-Limousine mitfuhr.
Bilder: "Tiefenbronn"
Um 10.00Uhr war es dann endlich soweit, blauer Himmel und Sonnenschein lag plötzlich über Tiefenbronn. Der Sprecher Detlef Krehl lies den ersten Wagen auf die Startrampe und stellte Fahrer und Fahrzeug vor wie er es dann in professioneller Weise für die nächsten 3 Stunden bei fast jedem Teilnehmer tat. Seine große Fachkenntnis beim Thema Oldtimer zeigte sich besonders in Detailwissen bei wirklich raren Fahrzeugen. An der Startrampe hatten sich die meisten Zuschauer in Tiefenbronn versammelt. Etwa 3000 Zuschauer verfolgten den Start und bejubelten die Fahrzeuge und Besitzer ob prominent oder nicht gleichermaßen. Der Start erstreckte sich bis 13.00Uhr und die zahlreichen Zuschauer konnten sich zwischenzeitlich bei der Gastronomie stärken.
Die Strecke führte die Oldtimer weiter über das Würmtal, Steinegg, Hamberg, Schellbronn und dann hinunter in das Nagoldtal nach Unterreichenbach. Auf der gegenüberliegenden Talseite ging es hinauf in den Schwarzwald zur unteren Kapfenhardter Mühle, wo die erste Durchgangskontrolle anstand. Direkt vorbei am drehenden Mühlrad konnten die Teilnehmer ihre Bordkarte stempeln lassen.
Bilder: "Kapfenhardter Mühle"
Dann führte die Ausschilderung die Teilnehmer über kleinste Schwarzwaldstraßen nach Bieselsberg, Maisenbach-Zainen, Unterkollbach, Igelsloch, Oberreichenbach, weiter nach Weltenschwann, wo sich die Fahrzeugbesatzungen wie bei der deutschen Ausgabe der Mille Miglia fühlten, als sie an einer Fanmeile im kleinen Schwarwaldort entlangfuhren.
Bilder: "Fanmeile Weltenschwann"
In Zavelstein, einer der kleinsten Städte Deutschlands war die nächste Durchfahrtskontrolle, die mit einer Besonderheit aufwartete. Die amtierende deutsche Wasserkönigin überreichtden Fahrzeugbesatzungen persönlich Original Teinacher Mineralwasser.
Bilder: "DK Zavelstein"
Über Altburg fuhren anschließend die Oldtimer durch die Altstadt von Calw auf den dortigen Marktplatz, wo ein Sprecher den Zuschauern auch in der Satdt an der Nagold das gesamte Teilnehmerfeld aus allen Epochen der Automobilgeschichte vorstellte. Der MSC Calw unterstützte uns und führte die Durchfahrtskontrolle durch.
Bilder: "DK Calw"
Ab 11.45Uhr kamen dann die ersten Fahrzeuge über das idyllische Nagoldtal im Kurpark von Bad Liebenzell an. Bei der Einfahrt bekamen die Teilnehmer ihre Ankunftszeit auf ihre Bordkarte geschrieben und mussten spätestens nach 45 Minuten ihre Fahrzeuge wieder auf die Strecke nach Monakam in Bewegung setzen. Während der Mittagspause im Kurpark konnten die Teilnehmer sich beim Essen mit ihren „Konkurrenten“ unterhalten. Viele Schaulustige betrachteten zwischenzeitlich die Oldtimer die im Kurpark aufgestellt waren.
Bilder: "DK Bad Liebenzell"
Über Neuhausen, Schellbronn, Hohenwart, Würm vorbei am Seehaus erreichten die Teilnehmer Wurmberg und legten die Strecke zur nächsten Durchfahrtskontrolle in Wiernsheim zurück, wo ein kleines Fest mit einigen hundert Zuschauern stattfand.
Bilder: "DK Wiernsheim"
Hinüber ins Heckengäu über Pinache hinunter ins Enztal nach Lomersheim fuhren die Oldtimer durch die Weinberge ins idyllische Örtchen Rosswag,
Bilder: "DK Rosswag"
und weiter zur Wertungsprüfung auf den Verkehrsübungsplatz nach Vaihingen/Enz. Im Rahmen des Verkehrssicherheitstages organisierte die Verkehrswacht auf ihrem Gelände die Prüfung, die darin bestand, den ausgesteckten Parcours zweimal möglichst in derselben Zeit zu durchfahren. Jede Hundertstel Sekunde gab Strafpunkte. Der spätere Gesamtsieger der 2.Tiefenbronn Classic schaffte es zweimal auf die Hundertstel genau die gleiche Zeit zu fahren.
Bilder: "WP Vaihingen"
Nach dieser Wertungsprüfung machten sich die Teilnehmer dann auf den letzten Abschnitt zurück zum Ziel nach Mühlhausen auf. Über Aurich, Nussdorf, Eberdingen ging es nach Weissach. Der OCW (Oldtimer Club Weissach) begrüßte die Teilnehmer auf dem Marktplatz „Porsche-Stadt“ und führte dort die Durchfahrtskontrolle durch und die zahlreichen Helfer stempelten zum vorletzten Mal die Bordkarten.
Bilder: "DK Weissach"
Über Flacht, Perouse, Heimsheim, Hausen ging es in den dritten Ortsteil von Tiefenbronn hinauf nach Lehningen, wo im Ortskern die letzte Durchfahrtskontrolle stattfand, bevor die Oldtimer dann über die gesperrte Straße hinunter in den Zielbereich nach Mühlhausen geschickt wurden.
Bilder: "DK Lehningen"
Schon bei der Einfahrt auf den Festplatz in Mühlhausen an der Würmtalhalle wurden die Teilnehmer mit Live-Musik im Dixiestil direkt vom Oldtimer-LKW herunter begrüßt. Weiter ging es dann vorbei an einem Spalier von Zuschauern, bevor die Oldtimer dann über die Zielrampe rollten und vom Sprecher Detlef Krehl professionell vorgestellt wurden. Überwiegend sehr positiv fielen die Bemerkungen der Teilnehmer direkt auf der Zielrampe aus. Der strahlende Sonnenschein hatte einige Zuschauer in den Zielbereich gelockt und bildetet für ankommenden Fahrzeuge eine tolle Atmosphäre, die sich deutlich in den freundlichen Gesichtern der Besatzung der Cabrios und Limousinen zeigte.
Nachdem dann die Fahrzeuge auf Wiese und Parkplatz abgestellt worden war, wo die zahlreichen Zuschauer die Schmuckstücke betrachten konnten, begaben sich die Fahrer und Beifahrer in den abgesperrten Bereich direkt vor dem Kollmar+Jourdan-Gebäude und erhielten zur Begrüßung erst einmal ein Gläschen Sekt. Bei leckerem Essen und Blasmusik die vom Musikverein Mühlhausen dargeboten wurde, unterhielten sich die schon angekommenen Teilnehmer, liesen die 2.Tiefenbronn Classic auf sich wirken und blickten immer mal wieder zur Zielrampe, wo fast 3Stunden lange die 217 Fahrzeuge wieder den Weg ins Ziel fanden. Glücklicherweise gab es keine Unfälle auf der Strecke und auch nur sehr wenige Pannen. Außergewöhnlich war die Wandlung des Messerschmidt Kabinenrollers, der Morgens in der Farbe türkisgrün in Tiefenbronn gestartet war und in der Farbe orange in Mühlhausen ankam.
Bilder: "Ziel Mühlhausen"
Nachdem alle Fahrzeuge im Ziel angekommen waren, begann die Auswertung und um 19.00Uhr war es dann endlich soweit: Fahrtleiter Dieter Röscheisen gab die Sieger der 2.Tiefenbronn Classic bekannt und überreichte den Siegern beim nun einsetzenden Regen ihre Pokale. Gesamtsieger wurde Kilian Abele mit Beifahrerin Greta Schade auf Alfa Romeo Montreal. Ihnen gelang das Kunststück, den Parcours in Vaihingen als einziger in exakt derselben Zeit durchfahren zu haben.
Bilder: "Siegerehrung"
Als ältester Teilnehmer wurde Gerhard Strohecker geehrt. Die weiteste Anreise aus Finnland hatte Tarmo Kuusela für die 2.Tiefenbronn Classic auf sich genommen und erhielt ebenfalls einen Pokal. Anschliessend wurden die Klassensieger und Platzierten bekannt gegeben.
Das immer schlechter werdende Wetter trieb die Oldtimer-Freunde zu ihren Fahrzeugen und schnell nach Hause.
Wir danken Ihnen für ihre Teilnahme, das Zuschauen, die Unterstützung und ihr positives Feedback zu unserer 2.Tiefenbronn Classic und freuen uns sie auch beim nächsten Mal wieder begrüßen zu dürfen.
Ihre Oldtimer-Freunde Tiefenbronn e.V.